Ivy und die Magie des Poison Garden
Ivy, deren Mutter als Archäologin in der Weltgeschichte unterwegs ist, soll zu ihrem Großvater auf den englischen Landsitz Carlton Manor ziehen. Die Dreizehnjährige ist nur mäßig begeistert davon. Ihr Opa erscheint ihr kühl und sehr ernst. Doch dann erfährt Ivy vom Poison Garden mitten auf dem Anwesen, der magisch ist, und den sie jedoch nicht betreten soll. Als dann aber ihr Großvater in diesem Garten spurlos verschwindet, muss sie handeln. Gemeinsam mit Finn, dem Gartengehilfen, und dem sprechenden Fuchs Gabriel, begibt sie sich auf eine abenteuerliche Reise durch einen Garten voller zauberhafter Giftpflanzen und vieler Gefahren…
Das Motiv des geheimen und magischen Gartens ist nicht neu. Es wurde und wird von sehr vielen Autoren aufgegriffen. In diesem Buch entschied sich die Autorin Gesa Schwartz dazu, neben den giftigen und gefährlichen Pflanzen auch noch eine große Vielzahl an Fabelwesen mit einzubauen. So tauchen etliche Kreaturen aus der griechischen Mythologie wie Zentauren, Sylphen, Nixen oder Minotauren sowie auch Elfen und Feen auf. Schön finde ich, dass das Erwähnen all dieser Lebewesen auf jeden Fall zum Weiterforschen anregen könnte – ob nun im riesigen und faszinierenden Reich der Wildpflanzen oder auch im Bereich der Mythologie.
Die Protagonisten springen von Kapitel zu Kapitel von einem Abenteuer in das nächste. Das geht Schlag auf Schlag und wird definitiv nicht langweilig. Als Leser kann man kaum Luft holen. Mir persönlich war es ehrlich gesagt doch etwas zu viel Action hintereinander.
Leider bin ich auch mit den Charakteren nicht wirklich warm geworden und hätte mir gewünscht, etwas mehr über sie, ihre Geschichte, ihre Persönlichkeiten, ihre Ecken und Kanten zu erfahren, um sie sympathisch finden zu können. Hier haben mir eine Art von Tiefe, eine Vielschichtigkeit und eine nachvollziehbare und glaubwürdige emotionale Entwicklung doch sehr gefehlt.
Der Schreibstil der Autorin liest sich zwar flüssig und sehr abenteuerlich, doch war er irgendwie nicht immer so meins. Bisweilen fand ich ihn viel zu dick aufgetragen, zu pathetisch und zu philosophisch-poetisch. Ich mag Poesie und Philosophie, keine Frage, aber in diesem Kinderbuch hat es teilweise nicht gepasst und wirkte unnatürlich. Auch wiederholt sich die Autorin sehr oft in ihren poetisch-philosophischen Beschreibungen. Zusätzlich hat die dreizehnjährige Ivy, aus deren Sicht die Geschichte erzählt wird, Gedankengänge wie ein bereits sehr lebenserfahrener, weiser Mensch. Das war für mich nicht stimmig und wird – so denke ich – auch Zehnjährige, die ja die Zielgruppe sind, nicht wirklich überzeugen.
Sehr schön ergänzt wird der Kinderroman durch die schwarz-weiß Vignetten von Giftpflanzen wie beispielsweise Efeu, Tollkirsche, Fingerhut, Alraune, Maiglöckchen und Buschwindröschen, die die Illustratorin Alexandra Helm beisteuerte.
"Ivy und die Magie des Poison Garden" (Anzeige)* ist ein vollgepackter Fantasy-Roman für ältere Kinder voller Magie, magischer Wildpflanzen und phantastischer Wesen, der seine Betonung auf das Abenteuer legt.
Ich danke dem Baumhaus Verlag für das Rezensionsexemplar!
Alles Liebe,
Angaben zum Buch:
Autorin: Gesa Schwartz
Illustratorin: Alexandra Helm
Verlag: Baumhaus Verlag
Seitenzahl: 368 Seiten
Erscheinungsdatum: 25. August 2023
Altersempfehlung: ab 10 Jahren
ISBN: 978-3833907890
Bildquelle: © Baumhaus Verlag