Ein Mädchen namens Owl
Owl ist kein gewöhnliches Mädchen – das wird der Dreizehnjährigen mehr und mehr bewusst. Wenn starke Gefühle sie überkommen, bildet sich Raureif auf ihren Händen und Armen und sie weint Eistränen. Mit ihrer Mutter kann sie nicht wirklich darüber sprechen, schließlich gibt sie ihr auch bei einem anderen sehr wichtigen Thema keine greifbaren Antworten. Denn Owl hat nie erfahren, wer ihr leiblicher Vater ist. Ihre Mutter erzählt ihr zwar seit Owl denken kann magische Geschichten über eine Winterwelt, in der sie einem kraftvollen, wunderschönen Mann begegnete, doch nichts davon ist für Owl wirklichkeitsnah.
Auch ihrer besten Freundin Mallory kann sie sich nicht anvertrauen, da diese gerade mit sich und ihrer Familie zu tun hat. So begibt sie sich allein auf die Suche nach Antworten und findet heraus, dass ihr Vater von magischen Naturwesen bedroht wird.
Da taucht Alberic, ein neuer Schüler, in ihrer Klasse auf. Der Junge, der nach verbranntem Holz riecht, einen goldbraunen Irokesen trägt und sie immer mit einem kupferfarbenen Glitzern in den Augen anblickt, scheint mehr über die magische Welt aus den Erzählungen von Owls Mutter zu wissen. Sind es doch nicht nur Märchen? Und wird Alberic Owl helfen können, Antworten auf ihre vielen Fragen zu finden?
Amy Wilson ist mit diesem Buch ein äußerst packendes und poetisches Werk gelungen. Von Anfang an zieht sie den Leser in den Bann der Geschichte und webt eine einmalige Atmosphäre des Winters und der Naturgewalten. Wir begleiten Owl, in die man sich sehr gut hineinversetzen kann, auf ihrem Weg, sich selbst und ihre Herkunft zu ergründen. Als berührend und gut beschrieben empfand ich die wunderbare und herzerwärmende Freundschaft zwischen Owl und Mallory. Und auch die sich entwickelnde Annäherung Owls an ihren Vater, wurde von Amy Wilson wahrlich fein und glaubhaft gezeichnet.
Die Autorin bedient sich für ihre Charaktere einiger mythologischer Figuren, vor allem derer aus ihrer angelsächsischen Heimat.
Grandios und sehr überzeugend übersetzt wurde die Geschichte übrigens von Sylke Hachmeister.
"Ein Mädchen namens Owl" (Anzeige)* ist ein atmosphärisch starkes Buch für kalte Wintertage mit märchenhaften und mythologischen Elementen, nicht nur für jugendliche Leser und in jedem Fall für all jene, die die Magie des Winters und der Natur lieben.
Den zweiten Teil "Owl und der verlorene Junge" (Anzeige)* habe ich euch HIER vorgestellt und rezensiert.
Vielen Dank an den von Hacht Verlag für das Rezensionsexemplar.
Alles Liebe,
Angaben zum Buch:
Autorin: Amy Wilson
Illustratorin: Helen Crawford-White
Originaltitel (englisch): A Girl Called Owl
Übersetzerin: Sylke Hachmeister
Verlag: von Hacht Verlag
Seitenzahl: 368 Seiten
Erscheinungsdatum: 20. Oktober 2021
Altersempfehlung: ab 10 Jahren
ISBN: 978-3968260082
Bildquelle: © von Hacht Verlag