Der Winterkobold wundert sich: "Was riecht denn hier so fürchterlich?" Er denkt nach und überlegt und überlegt, woher der Gestank kommen könnte. Eventuell sind es seine Stiefel, die müffeln? Oder ist es der frisch gefangene Fisch, den ihm Bär am Morgen brachte? Oder ist gar Fuchs, der lange auf dem Klo saß, für die schlechte Luft verantwortlich? Doch nein, all diese Ideen sind nicht die Ursache für den furchtbaren Geruch. Am Ende finden der Winterkobold und seine Freunde Fuchs, Bär und Dachs den wahren Grund heraus (ich verrate ihn noch nicht :)). Der Winterkobold kann sich nun getrost in den Sommerschlaf begeben und das Zepter an die Frühlingsfee übergeben, bevor er dann pünktlich nach 36 Wochen wieder aus seinem Bett gekrochen kommt und den Winter erneut mit Schnee und Eiskristallen einläutet.
Diese witzige Wintergeschichte von Sabine Engel regt die Phantasie wunderbar an. Der Text ist in Reimform verfasst und wirkt klangvoll und kindgerecht. Man kann hervorragend mitraten, woher denn nun der Gestank kommen könnte und muss an einigen Stellen auch schmunzeln. 🙂
Der Hingucker des Bilderbuchs sind die hübschen und bunten Illustrationen von Annett Wolf. Sie wirken sehr phantasievoll und es gibt etliche Details auf jeder Seite zu entdecken, wie z.B. die kleinen niedlichen Schneetiere. In meiner Kindheit hatte ich ein Märchenbuch mit russischen Volksmärchen genannt "Kater Graustirn" und die Figuren Dachs, Fuchs und Bär haben mich im Stil an die Charaktere daraus erinnert, die von Jewgeni Ratschow (Евгений Pачёв) gezeichnet wurden. Einfach schön und warmherzig! Hier seht ihr das damalige Titelbild.
Ein heiteres Winterbuch, das auch bei kalten Temperaturen das Herz erwärmen kann und den ein oder anderen Lacher hervorruft. 🙂 Sicherlich macht sich dieses liebevoll gestaltete Kinderbuch ganz großartig auch unter jedem Weihnachtsbaum.
Ich danke dem Oberlausitzer Verlag sehr herzlich für dieses schöne Rezensionsexemplar!