Ich liebe Märchen und freue mich immer sehr, wenn sie nicht verloren gehen und weiter erzählt werden. Sowohl in Band 1 ("Fairy Tale Camp – das märchenhafte Internat") als auch in Band 2 (der übrigens gut eigenständig gelesen werden kann) begegnen wir vielen Märchenfiguren bzw. deren Nachfahren, die alle verschiedene magische Begabungen haben. Marie (Frau Holle), die das Wetter beeinflussen kann und Will (Der Wolf und die sieben Geißlein), der sich in einen Wolf verwandeln kann, habe ich oben bereits erwähnt, doch zur Blauen Gilde – der Clique rund um Marie – gehören noch Rosalie (Dornröschen), die manchmal Zukunftsvisionen hat, Jake (Rapunzel), der mit seinem güldenen Haar heilen kann, Poppy (Rotkäppchen), die ihre magische Gabe erst gegen Ende des Buches entdeckt und Ella (Aschenputtel), die die Sprache der Tiere versteht.
Wie in all ihren Kinderromanen, versteht es die Autorin Corinna Wieja, dem Leser ein wohliges Gefühl beim Lesen zu schenken. Die Geschichte liest sich spannend, lustig, berührend und wirklich märchenhaft. Ich mag den Zusammenhalt der jungen Jugendlichen und ihre jeweiligen Eigenarten. Jede Figur hat etwas Liebenswertes und wurde vielschichtig gestaltet. Dem Alter entsprechend, kann man bereits erahnen, wer wen ganz besonders gern mag. 😉
Die moderne Weise, in der das Buch traditionelle Märchenthemen erzählt, wird Kinder dazu anregen, selbst einmal (wieder) die Originale zu lesen und zu erforschen, denn mit Märchenwissen macht die Geschichte einfach noch viel mehr Freude.
Die Illustratorin Frau Annika (Annika Sauerborn) rundet den Kinderroman wieder mit ihren märchenhaften Illustrationen ab.